2008 führte Oberst Rainer Buske den Bundeswehrstützpunkt Kunduz (Kundus), Afghanistan. Nach seiner Pensionierung schrieb er einen packenden Erlebnisbericht über diesen Einsatz, der offiziell PRT (Provincial Reconstruction Team) heisst. In seinem 34 Jahre langen Soldatenleben war das nicht der erste Auslandseinsatz, auch aus dem Kosovo kehrte er nach eigenen Angaben traumatisiert zurück.
Während man in Deutschland die Bundeswehr hauptsächlich beim Brunnenbohren wähnt, sehen sich die 800 Männer und Frauen unter Oberst Buske ständig zunehmenden Raketenangriffen ausgesetzt. Die lokalen Machthaber sind entweder korrupt oder kollaborieren offen mit den Taliban – oft beides. 2 Männer seiner Einheit sterben, als sich ein Selbstmordattentäter bei einer Personenkontrolle in die Luft sprengt. Mit ihnen sterben 5 afghanische Kinder. „Die Taliban haben dem Vater der 5 getöteten Kinder für jedes Kind 1200 $ bezahlt und die Kinder in den Stand eines Märtyrers erhoben . Der Vater hat das Geld dankend angenommen. Für die Rettung und medizinische Versorgung seines sechsten Kindes durch uns hat er sich dagegen nie bedankt….das ist Afghanistan!“ Buske versteht es, den Einsatzalltag mit kleinen Freuden (Musikband Kunduz Rocketeers) und großem Frust (die Afghanen, die deutschen Bürokraten, auch schon mal Eifersucht zwischen Waffengattungen) so zu schildern, dass diese fremde Welt auch für eine Antimilitaristin verständlich, ja packend wirkt! Am Schluss zieht er ein erschütterndes Fazit: „Warum der Einsatz scheitern muss“. Man möchte das Buch auch Frau von der Leyen empfehlen, die gerade fröhlich nach Syrien in den Krieg zieht. Und allen PazifistInnen sowieso.