Christoph Jünke (geboren 1964) lebt als Historiker und Publizist in Bochum und arbeitet am Lehrbereich Neuere Deutsche und Europäische Geschichte der Fern-Universität Hagen. Er hat sich besonders um die Geschichte des Linkssozialismus im 20.Jahrhundert verdient gemacht. Dieses Sammelband versammelt Aufsätze, die zu unterschiedlichen Gelegenheiten erschienen sind.
Sie umfassen die Zeit von der Novemberrevolution (Porträt des Metallarbeiters und Spartakisten Richard Müller: „wenn Rosa Luxemburg das Gehirn der deutschen Revolution 1918/19 war… so war Richard Müller gleichsam ihr Herz“) bis zum französischen Soziologen Pierre Bourdieu (gest. 2002) . Die meisten Aufsätze sind personenzentriert: Victor Serge, Jakob Moneta, E.P.Thomson, Peter Brückner, Oskar Negt und Bernd Rabehl – und immer wieder Leo Kofler, Jünkes Lehrer: Unabhängige sozialistische Denker des letzten Jahrhunderts, vielleicht mit trotzkistischem Schwerpunkt. (Das Buch ist denn auch gewidmet: „… für Leo – beide“).
Leicht ist das Buch nicht zu lesen, besonders für „Nachgeborene“ nicht, deren Denken nicht um das Jahr 1968 kreist. Wer die Entwicklung linker Ideengeschichte des letzten Jahrhunderts begreifen will, sollte sich den Band dennoch zur Hand nehmen.
LAIKA-Verlag, Hamburg 2014, 319 Seiten, 21,- €, ISBN 978-3-944233-00-0.