Zum 150. Geburtstag der Coburger Pazifistin Anna B. Eckstein schrieb ihr „Wiederentdecker“, Pfarrer Karl Eberhard Sperl dieses Buch, das mehr ist, als eine Biografie. Pfarrer Sperl ist den Nürnbergern ja vielleicht bekannt als Gründer des Friedensmuseums in Meeder, in dem das Wirken von Anna B. Eckstein ausführlich gewürdigt wird. Das Buch ist sehr persönlich und eindringlich geschrieben: Pfarrer Sperl hat nicht nur Ecksteins Leben (1868-1947) gewissenhaft recherchiert, er beschreibt auch das Abenteuer dieser „Entdeckung“ und schildert Coburg als früh „braune“ Provinz, der Eckstein entflieht. Sie ist die Tochter eines Bahnbeamten, hat gar keine „höhere“ Schulbildung, aber einen unbedingten Willen, ihr Leben selbständig zu meistern und für den Weltfrieden zu wirken. In den USA arbeitet sie zunächst als Gouvernante, dann als Lehrerin. Und sie nimmt an der Haager Friedenskonferenz teil. Sie vertraut der Kraft von unten und startet die „Weltpetition“ zur Abschaffung des Krieges, die tatsächlich international sehr erfolgreich ist. Eckstein wird 1913 für den Friedensnobelpreis nominiert. Wer war diese Frau? Pfarrer Sperl arbeitet sich durch ihre Tagebücher und zeichnet ein sehr persönliches Bild dieser Frau.
Karl-Eberhard Sperl: Miss Eckstein und ihr Peace on Earth, Friedensmuseum Meeder 2018, 15€