Der 1. März heißt deshalb auch: Nuclear Victims Remembrance Day, Tag der Erinnerung an die Opfer der Atomtests. Die Wasserstoffbomben-Explosion am 1. März 1954 mit dem Codenamen „Castle Bravo“ wurde auf Bikini (ein Atoll der Marshall-Inseln) gezündet. Dabei wurde etwa 1000 mal soviel Energie freigesetzt wie durch die Atombombe von Hiroshima. Dieser Test hatte katastrophale Folgen für die Inselbewohner, aber auch weltweit konnte der radioaktive Fallout gemessen werden.
Wie kam die Bewegung gegen diese Atomtests zustande. Da ist zu allererst das Segelboot „Golden Rule“ zu nennen. (Die „Goldene Regel“ sagt: Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem anderen zu!)
Schon 1958 wollte eine Crew von amerikanischen Anti-Atomwaffen-Aktivisten (Albert Bigelow, George Willoughby, William Huntington and David Gale) damit ins amerikanische Testgebiet bei Eniwetok segeln, doch es gelang nicht, es gab extrem schlechtes Wetter und viele Probleme mit dem Boot. Beim zweiten Anlauf erreichten sie Honolulu, dort wurde die Crew verhaftet und verurteilt. Doch dies war letztlich keine Niederlage, denn es gab einen großen öffentliche Aufschrei. Die „Golden Rule“ wurde zur Inspiration für viele Anti-Atomtest-Aktivisten! In den folgenden Jahrzehnten protestierten viele weitere Schiffe durch gewaltfreies Eindringen in Testgebiete gegen Atomtests und schufen Öffentlichkeit für die ansonsten weit abgelegenen Inseln und ihre Bewohner. Das bekannteste Beispiel wurde die „Greenpeace“, ein umbenannter Fischkutter, der 1971 – also vor 50 Jahren – in Richtung auf das US-Testgebiet vor Alaska in See sticht.