Die Entspannungspolitik Willy Brandts hat Europa den Frieden erhalten und die Wiedervereinigung vorbereitet. Sie ist am Ende. Eine Ära der Aufrüstung hat begonnen – nicht erst mit dem russischen Überfall auf die Ukraine. Treibende Kraft ist die USA, die keine konkurrierenden Mächte aufkommen lassen will. Das gilt für China wie auch für Europa. Sichtbarstes Zeichen ist die Gas-Politik: statt billiges russisches Gas sollten die Europäer, besonders die Deutschen, teures und klimaschädlicheres US-Fracking-Gas kaufen, das wurde bereits seit über 10 Jahren gefordert. Warum verhalten sich europäische Politiker, zuvörderst die deutsche Außenministerin, dann wie Vasallen der USA? Der völkerrechtswidrige Überfall Russlands auf die Ukraine ist zu verurteilen: aber warum nur dieser Krieg? Deutsche Politik bettelt zeitgleich in Asserbeidschan um Öl – obwohl dieser autoriräre Staat soeben Armenien überfallen hat. Nicht das einzige Beispiel von Doppelmoral, besonders der Grünen, die Lafontaine früher schätzte. Um aus der selbstzerstörerischen und brandgefährlichen Unterwerfung unter die USA herauszukommen sieht Lafontaine nur die Chance einer eigenständigen europäischen Sicherheitspolitik um die deutsch-französische Achse. So wie es der große Staatsmann de Gaulle vorsah. Macron denkt durchaus in diese Richtung, blitzte bei den Deuschen aber regelmäßig ab. (Man versteht, warum Oskar Lafontaines Rücktritt damals in Frankreich lagerübergreifend bedauert wurde, da kein deutscher Politiker Frankreich so gut verstehe wie er).
Das schmale Büchlein enthält 2 Aufsätze: „Kein Nuklearkrieg in Europa“ und „Gedanken zum Krieg“, basierend auf seiner letzten Rede im saarländischen Landtag, wo er auch kurz auf Soziale Verteidigung eingeht.
Das Buch (61 Seiten) ist im Westendverlag erschienen und kostet 12€. In unserer Bibliothek trägt es die Signatur LA-5059.