Ein General fordert massive Aufrüstung („die 100 Milliarden werden nicht reichen“) – und wird zum Kronzeugen der Friedensbewegung. Wie das? Erich Vad beobachtet mit Sorge, wie sich Deutschland verabschiedet hat von einer eigenständigen Politik, die die eigenen Interessen in den Mittelpunkt stellt. Es werden nur mehr US-Wünsche exekutiert. Schlimmstes Beispiel: die brandgefährlichen Mittelstreckenraketen, die in Deutschland – und nur da! – stationiert werden sollen. Deshalb beginnt das schmale Büchlein auch mit einer Dystopie: August 2025, Krieg ist ausgebrochen – zunächst nur in Deutschland, was ja Drehscheibe und Aufmarschgebiet der NATO ist. Die USA halten ihre Truppen zurück…
Soweit sollte es nicht kommen, meint Vad, Rückkehr zu einer „lösungsorientierten“ statt „werteorientierten“ Politik sei gefordert. Andere Staaten machen es vor, z.B. Indien. Es liegt z.B. nicht im deutschen Interesse, die Beziehungen zu China zu ruinieren und den Handel einzuschränken, ebenso wenig, wie es Sinn macht, russisches Öl auf dem Umweg über Indien zu kaufen usw.
Vad plädiert nicht für deutsche Alleingänge. Im Gegenteil, eine Stärkung Europas und seine gemeinsame Emanzipation von den USA muss unser Ziel sein! Für die kommende Auseinandersetzung um die neuen Mittelstreckenraketen liefert dieses Büchlein (Westendverlag, 15 Euro) einen wichtigen Beitrag. Lesen!
Erich Vad: Ernstfall für Deutschland