Prof.Seyder (*1950 in Syrien) ist seit 2012 Leiter der Mustafa Barzani Arbeitsstelle für Kurdische Studien an der Universität Erfurt. Er erläutert die Geschichte der Kurden in Syrien, ihre teilweise Ex-Patriierung unter dem Baath-Regime, die Vielzahl der kurdischen Parteien sowie das Auftreten der PYD seit 2011. Wo andere die in Rojava die Morgenröte eines demokratischen Gemeinwesens erkennen, sieht Seyder vorwiegend die Monopolisierung des öffentlichen Lebens durch den „PKK-Ableger“. Immerhin hält er der PYD zu Gute, Bürgerkrieg und islamistischen Terror weitgehend aus dem Kurdengebiet herausgehalten zu haben. Insgesamt macht er jedoch kein Hehl aus seiner Nähe zur irakischen KDP des Barzani-Clans. Einen „Ausweg aus dem Bürgerkrieg“, wie der Untertitel verheißt, bietet er nicht an, da die Vorstellungen über Einheitsstaat (die arabische Opposition) oder Föderalisierung (die unterschiedlichen kurdischen Fraktionen) nicht zu vereinbaren sind. Insgesamt hätte man dem Buch ein Lektorat gewünscht, um den Text erheblich zu glätteb und den Satzbau anzupassen und lesbarer zu gestalten, denn viele Sätze wirken wie Vorlesungsmitschriften.
LIT-Verlag, Münster, Reihe: Konfrontation und Kooperation im Vorderen Orient, 172 S., 39.90 EUR, ISBN 978-3-643-13644-2