Alle Jahre wieder geben 5 deutsche Friedensforschungsinstitute ein gemeinsames Friedensgutachten heraus. Der Name ist irreführend, denn es ist nicht ein einzelnes Gutachten, sondern eine Aufsatzsammlung, deren Autor*innen durchaus nicht einer Meinung sind. Nach wie vor ist das Friedensgutachten eine Pflichtlektüre für alle an Friedensforschung Interessierten. Das Buch hat 2017 2 Schwerpunkte: a) Die Erosion der bisherigen Weltordnung (8 Aufsätze) b) Wie lässt sich Gewalt bändigen? (10 Aufsätze) . Ein Beispiel sei erwähnt: In „Lokale Waffenstillstände in Syrien“ zeigen S. Araabi und L. Hilal 4 Fallbeispiele, wie es lokalen Gruppen gelungen ist, gewaltarme Enklaven im Kriegsgeschehen zu schaffen. Die Bedingungen hierfür werden genau analysiert und Handlungs¬optionen für die UNO daraus abgeleitet. Die Akteure gehorchen selten einem Schwarz/Weiß-Schema für oder gegen Krieg, sondern die Interessenlagen sind oft uneindeutig (z.B. Einkommen durch Schmuggel nur im Krieg erzielbar). Lösungsorientiertes Denken ist also gefordert… Andere Aufsätze befassen sich mit der westlichen Sanktionspolitik, mit Kolumbien oder mit dem Schlagwort der „Fluchtursachenbekämpfung“. Siehe auch: www.friedensgutachten.de
Bruno Schoch, Andreas Heinemann-Grüder, Corinna Hauswedell, Jochen Hippler, Margret Johannsen: Friedensgutachten 2017, 12.90 EUR, LIT-Verlag
Friedensgutachten 2017