Soll man staunen oder sich ängstigen? Boulevard-Journalist Wolff berichtet aus dem Inneren des weißen Hauses. Wer politische Enthüllungen oder Analysen erwartet, wird enttäuscht, doch wer wissen will, wie die Menschen um Trump herum ticken, erfährt viel. Wobei ein Gutteil der Porträtierten, etwa Steve Bannon, schon nicht mehr im Olym weilt. Immerhin: so tickt offensichtlich die derzeitige politische Führungsriege der USA – mit all ihren menschlichen Schwächen. Beängstigend. Die durchgehende Botschaft: Trump hat keine Ahnung und auch keine Lust, sich irgendwelche Kenntnisse anzueignen. Wer zuletzt mit dem Präsidenten spricht, dessen Meinung wird er vertreten. „Widerwärtig und fesselnd“ schrieb die ZEIT zutreffend. Das Buch ist flott geschrieben, die Übersetzung könnte besser sein (es musste schnell gehen), für deutsche Leser*innen wäre ein Glossar wünschenswert.
Michael Wolff: Feuer und Zorn