Michael Lüders, Islam- und Politikwisschenschaftler, war lange Jahre Nahostkorrespondent der Zeit. Er berät Ministerien und die Friedrich-Ebert-Stiftung. Seit 2015 ist er Präsident der Deutsch-Arabischen Gesellschaft.
Sein jüngstes Buch kreist um den brandgefährlichen Konflikt zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Er zeichnet die eschichte des Konflikts seit dem 18. Jahrhundert und weist nach, dass nicht der religiöse Gegensatz zwischen Sunniten und Schiiten dahintersteckt, sondern eiskalte Machtpolitik. Aber warum ergreift der Westen einseitig Partei für einen Terror exportierenden Staat wie Saudi Arabien? Warum kündigen die USA jetzt das Atomabkommen mit dem Iran, obwohl der sich nachweislich an alle Verpflichtungen hält? Welche Welche Rolle Spielen die religösen Fundamentalisten in den USA? Und warum versucht die EU nicht, sich aus der Rolle des Juniorpartners zu befreien? Und warum werden diese Fragen so wenig öffentlich – in Medien wie Politik – diskutiert? Viele Fragen – Lüders versucht zumindest einige zu beantworten. Zum Schluss bleibt sein Aufruf: „Was also tun? … Es läuft darauf hinaus, einzugreifen… Warum nicht, beispielsweise, die Chefredaktionen mit Leserbriefen bestürmen und nach Inhalten verlangen? … Immer in dem Bewusstsein, dass es unter den Entscheidungsträgern wie auch in den Medien genügend Ggleichgesinnte gibt, die nur darauf warten, dass sich etwas ändert.“
Michael Lüders:Armageddon im Orient. Wie die Saudi-Connection den Iran ins Visier nimmt. Verlag C.H. Beck München 2018. 256 Seiten, 14,95 Euro