„Netzwerk des Todes“, das neueste Buch von Jürgen Grässlin trägt den Aufkleber: „Das Enthüllungsbuch zum TV Ereignis „Tödliche Exporte“. Ein Buch zum Film also! Der Film (bei SWR und Arte, von Co-Autor Harrich) wurde übrigens 2016 mit dem Grimmepreis ausgezeichnet, wegen der „außergewöhnlichen investigativen Recherche“ zum illegalen Waffenhandel. Das Buch kann auf fast 400 Seiten natürlich (noch) mehr Hintergrundmaterial bieten zum Skandal der illegalen Exporte von G36-Gewehren nach Mexiko. Man erfährt auch etwas über die Rolle der Whistleblower, denen das Gewissen schlug…
Jetzt hat die Stuttgarter Staatsanwaltschaft Anklage erhoben gegen die Hersteller-Firma Heckler & Koch, die Grässlin häufig „Deutschlands tödlichste Firma“ nennt, denn mit Waffen aus Oberndorf werden weltweit Menschen getötet. Wie etwa jene Studierenden in Mexiko, von denen Film und Buch erzählen. Sie wurden von der Polizei erschossen. Ein Skandal ist jedoch nicht nur der illegale Export der Gewehre, das Buch enthüllt auch, wie staatliche Stellen, die Waffenexporte kontrollieren sollen, Tipps zur Verschleierung geben. Gehören diese Beamten nicht auch auf die Anklagebank?
Am 18.Mai 2016 ließ die Große Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart jedenfalls die Anklage gegen Heckler & Koch zu – wir dürfen gespannt sein, was der Prozess noch alles zu Tage fördert. Siehe auch: http://www.welt.de/politik/deutschland/article155636629 …………………………………………………. .
Also: Das Buch ist hoch aktuell und ein Muss für alle, die den Todeshändlern das Handwerk legen wollen!
J.Grässlin, D. M. Harrich, D.Harrich-Zandberg: Netzwerk des Todes, Heyne-Verlag, ISBN: 978-3-453-20109-5