Ja, das gibt’s wirklich. In der „Friedenswarte“, dem monatlichen Rundbrief der deutschen Friedensbewegung von vor 100 Jahren, herausgegeben von Alfred Hermann Fried.
Alfred Fried schreibt: Wir stellen diesen Friedensruf… an die Spitze der letzten Nummer dieses traurigen Jahres, wenn wir auch in den Einzelheiten nicht immer mit dem Verfasser einverstanden sind. Frhr. Marschall von Biberstein, preußischer Landrat und Hauptmann d.R. des ersten Garde-Regiments zu Fuß, z.Zt. im Felde:
„An die Völker germanischen Blutes!. …Leben heißt kämpfen – nicht notwendig in den Formen des Krieges – das gilt wie für alle Gebilde der Natur, so erst recht für die hochstehendsten uns bekannten, die Völker und Nationen. …Wer diesen Krieg in vorderster Linie mitkämpft, wer sich vergegenwärtigt all das Elend, all den unsagbaren Jammer, den ein moderner Krieg einesteils durch die entsetzlichen Geschosswirkungen unserer heutigen Waffen, anderenteils indirekt durch den wirtschaftlichen Ruin von Hunderttausenden bei den so kompliziert ineinander greifenden ökonomischen Beziehungen der Völker untereinander hervorruft, der wird sich zu der Überzeugung durchringen müssen, falls er sie nicht schon vorher gehabt hat: die Menschheit muss den Krieg überwinden lernen. Es ist nicht wahr, dass der ewige Frieden ein Traum sei, und noch dazu kein schöner. Es muss, es wird eine Zeit kommen, die den Krieg nicht mehr kennt, und diese Zeit wird gegenüber der unsrigen einen gewaltigen Fortschritt bedeuten. Auf diesem Wege winkt uns Germanen eine neue, gewaltige Aufgabe!“ … Geschrieben im Schützengraben am 18. Oktober 1914.