Wie Kriege enden und Frieden verhandelt werden kann“ heisst der Untertitel des Buches, das der neugewählte Vorsitzende der Linkspartei im Sommer veröffentlichte. Sein Anliegen, das er mit vielen Beispielen unterstreicht: das Primat des Zivilen achten!
Günter Verheugen, Petra Erler: Der lange Weg zum Krieg
Russland, die Ukraine und der Westen: Eskalation statt Entspannung heisst der Untertitel des Buches, das der frühere EU-Kommissar (für die EU-Erweiterung und die EU-Nachbarschaftspolitik) Verheugen zusammen mit seiner Mitarbeiterin bei der EU, Erler, vorgelegt hat. Das Autorenduo hat also entscheidene Jahre der europäischen Nach-Wende-Weichenstellung nicht nur miterlebt, sondern mitgestaltet, und so verwundert nicht, dass die europäische Perspektive im Mittelpunkt steht. Denn es geht im Buch keineswegs „nur“ um die Ukraine und die Kriegs-Vorgeschichte
Bedrohter Diskurs
Eine starke Einseitigkeit zeichnet die deutsche Ukraine-Diskussion aus, zumindest in den Standard-Medien. Kaum jemand wagt es, die Schreckensszenarien (drohender russischer Überfall auf Nato-Staaten) zu hinterfragen. Weite Teile der Bevölkerung sind, so scheint es, durch das mediale Trommelfeuer immer noch nicht überzeugt vom offiziellen Schwarzweiß-Denken. An sie richten sich die insgesamt 57 Autor*innen